als Original 63-iger Jahrgang wurde ich nicht nur in das Zeitalter der besten Musik geboren, sondern bin mit Themen Raumfahrt, Mondlandung, Apollo quasi aufgewachsen. Als Kind habe ich mit meinem Vater leidenschaftlich Modellraketen geschossen und gestaunt wie diese dann am Fallschirm  immer wieder zurückgekommen sind. Beim heimischen Optiker standen damals im Schaufenster Teleskope, die aber für mich so unerreichbar waren wie eine Reise zum Mars. Auf dem Weg zur Schule bin ich jeden Tag an einer Sternwarte vorbei gegangen und war damals schon von diesem Bauwerk beeindruckt. Später, als ich mein erstes Geld verdient habe, hat mich eine bitterkalte, aber sternklare Winterwoche an meinen Kindertraum erinnert, den Gedanken ein eigenes Teleskop zu besitzen, wieder aufzunehmen. Die Sternwarte aus der Schulzeit gab es ja noch immer, ein Beratungsgespräch für den Teleskopkauf bei meinem späteren Mentor Erich Schmidt war schnell vereinbart. Und der erste Besuch in dessen Sternwarte hat den Virus Astronomie fest in mich verankert. Ausgestattet mit einem C8 auf einer Superpolaris DX Montierung machte ich damals meine ersten Beobachtungen und auch mein Fotoapparat wurde an das C8 geschraubt und erste Aufnahmen damit gewonnen. Der damalige Weg erstklassige Deep Sky Aufnahmen zu machen war lang, aber mit meinem Mentor, der all seine Geräte selbst gebaut hatte war es klar, nur mit dem Eigenbau konnte man vorwärts kommen und das erreichen was man vor Augen hatte. Über Erich Schmidt fand ich auch den Weg zum Haus der Natur in Salzburg, bzw. zu der Arbeitsgruppe für Astronomie am Museum. Dort habe ich viele treue Freunde gefunden um bin seit 1990 dort aktives Mitglied. Genau so lange bin ich Mitglied bei der VDS, der Vereinigung der Sternfreunde. Als gelernter Schlosser und Maschinenbautechniker von Beruf konnte ich den Selbstbau meiner Sternwarte selbst verwirklichen und so stand in meiner Sternwarte bald ein 30 cm Newton Teleskop mit Zeißoptik und eine erstklassige Montierung, eine Alt-7AD von E. Alt. Die  astronomische Reise war aber noch lange nicht beendet, mit Philipp Keller habe ich einen Freund gewonnen, der mich im wahrsten Sinne des Wortes, "auf eine astronomische Reise nach Namibia" mit genommen hat. Mit einem 30 cm Deltagraph in CFK Bauweise konnte ich in Namibia meine Erfahrungen in der Deep Sky Fotografie vertiefen und gleichzeitig meinen Horizont in Bezug zu anderen Kulturen und Menschlichkeit  erweitern. Mit dem mehrjährigen Bau meines "BLT´s" (Bernds Large Telescope), einem 60 cm Cassegrain, der auch im Primärfokus verwendbar ist, wurde nicht nur Endausbau meines heimischen Sternwarte Projekts verwirklicht, sondern es fand die Digitaltechnik in Form von CCD Cameras den Einzug in meine Sternwarte. Um diese Leidenschaft über die vielen Jahre aufrecht zu erhalten bedarf es mehr als nur ein "Nerd" zu sein, ein festes Fundament ist nicht nur für das Teleskop die Basis, sondern auch für die Persönlichkeitsentwicklung als Individuum. So habe ich mit meiner liebsten Eugenie einen festen Anker an meiner Seite und mit meinen beiden tollen und einzigartigen Kindern Marcella und Tristan eine Familie, die mir Halt und Kraft gibt. Wenn es neben den 4  Grundkräften im Universum noch eine weitere Kraft gibt, ist es die unermessliche Kraft der Familie, die Wirksamkeit ist unendlich wie die Gravitation, die Stärke ist der, der starken Kernkraft. Und so bin ich jeden Tag dankbar dass ich hier auf dieser einmaligen Welt sein darf, mit der besten Musik der besten Zeit, mit einem unendlichen Universum das einen auf den Boden der Tatsachen holt und der besten Familie die Herz und Seele fest zusammen hält.

Bernd Wallner

2025

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